Der Weinpatron Urban
"Sankt Urban, lieber Herr, mach dieTrauben schwer.
Der bekannteste Weinpatron ist wohl Urban, hinter dem sich eigentlich drei verschiedene Personen verbergen: Von Papst Urban I. (221-230) stammt die Vorschrift der Messbecher aus Gold oder Silber. Bischof Urban von Langres (um 450) gelang es, sich vor seinen Feinden einem Weinberg zu verstecken. Der dritte Urban wirkte zu Beginn des 7. Jhd. im deutschen Neckarraum und brachte der Bevölkerung den Weinbau bei. Das Urbanibrauchtum ist vielfältig, beliebt ist bis heute das Aufstellen der Statuen in Weinbergen und Weinkellern.Versagten Heilige als Wetterherren, so zeigte sich das Volk verärgert und ließ seinem Unmut freien Lauf: Statuen der Heiligen wurden mit Wasser überschüttet, Figuren der Heiligen warf man "zur Strafe" in den Hausbrunnen. Schon in den Winzersprüchen ist die Drohung der Gläubigen deutlich zu vernehmen: "Sankt Urban, lieber Herr, mach die Trauben schwer. Bist du aber nass, bringt es nichts ins Fass, musst Du selbst ins Nass."