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Gebirgs- und Meeresbildung:

Meeresstrand in Weidling

Infolge einer starken Gebirgsbildundungsphase der Alpen und Karpaten, vor ca. 16 bis 13 Millionen Jahren, kam es zu großen Bewegungen der Erdmassen und dadurch zu allmählichen Absenkungen von großen Becken. So bildeten sich noch vor dieser Zeitstufe das Korneuburger Becken und später das Grazer-, Wiener- und Eisenstädter Becken. Der Beckenboden wurde bis zu 3000 Meter, an manchen Stellen sogar bis 6000 Meter abgetieft. Diesen noch immer stattfindenden Prozesse verdanken wir auch die vielen Thermalquellen unserer Gegend (Thermenlinien), denn warmes, mineralisch angereichertes Wasser aus großer Tiefe kann entlang der Bruchlinien aufsteigen. (z.B. Bad Fischau, Bad Vöslau, Baden, Oberlaa, etc.)

In diese Becken konnte ebenfalls Schritt für Schritt, vor ca 15 Millionen Jahren, ein Meer einfließen, das es schon seit längerer Zeit nördlich von Wien gegeben hatte. Es war ein warmes Meer, das Temperaturen über 21,5° C und einen Salzgehalt von 30 Prozent aufwies.

Dieses Meer, Paratethys genannt, hatte zu jener Zeit eine Verbindung zum Indopazifik und zum Mittelmeer, wodurch es zu einer Vermischung der Tier- und Pflanzenwelt dieser beiden Lebensräume kam.

In diesem „Wiener Meer“ lebten auf Grund der idealen Bedingungen eine Unzahl von verschiedenen Muschel-, Schnecken-, Fisch-, Hai-, Rochen-, Seeigel-, Zahn- und Bartenwalarten, aber auch viele Seekühe, Robben und Meeresschildkröten neben unzähligen Pflanzenarten. Vergleichbare Gebiete finden sich heute im Roten Meer und in der Karibik.

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